Blutegeltherapie

 

Der Blutegel

Das Wort "Egel" stammt von dem griechischen Wort echis = kleine Schlange.

Er ist schon lange für seine Heilkräfte berühmt. Bei den Germanen wurde das Wort "Blutegel" z. B. nahezu synonym mit dem Wort "Heiler" verwendet. Dhanvantari, der indische Gott des Ayurveda, trägt einen Blutegel in einer seiner vier Hände, und im Englischen wurden die Heiler des Mittelalters als "leecher" [leech (engl.) =Blutegel] bezeichnet.

 

Was tun die Blutegel mit uns?

Zunächst einmal: der Biss eines Blutegels ist in der Regel nicht schmerzhaft.

Dies ist verständlich, denn Egel haben in der freien Natur kein Interesse daran, unangenehm bemerkt zu werden. Ob zur Schmerzlinderung ein Anästhetikum im Speichel enthalten ist, ist umstritten. Die Bisse werden wie "Brennesselstiche", "Mückenstiche", "ein leichtes Ziehen" oder "Einstiche von Injektionsnadeln" oder sogar als völlig schmerzfrei beschrieben.

Ein im folgenden Verlauf mögliches, leichtes Jucken - ähnlich wie bei einem Mückenstich - geht auf histaminähnliche Substanzen zurück. Der Biss ist auch durch die Biss"technik" wenig schmerzhaft: 3 sternförmig angeordnete Sägeleisten mit jeweils ca. 80 Kalkzähnchen schneiden sich vorsichtig durch die Haut, um zum Ziel der Wünsche - dem Blut - zu gelangen. Zwischen den Kalkzähnchen sind Öffnungen, durch die die SALIVA, der Blutegelspeichel, abgegeben wird.

 

Wirkungsweise

Inzwischen ist die Blutegeltherapie zum Gegenstand moderner Forschung geworden, die sich damit beschäftigt, dass die Heilwirkung dieser Therapie nicht auf mittelalterlichem Aberglauben beruht.

Wissenschaft und Pharmaindustrie haben erkannt, welch komplexen und wunderbaren Wirkstoffcocktail die Evolution mit dem Blutegelspeichel hervorgebracht hat. Die Wirkstoffe sind sind optimal aufeinander abgestimmt und werden daher gerne bei einer Reihe von Beschwerden eingesetzt. Auch wenn inzwischen einige Wirkstoffe synthetisch hergestellt werden können, ist die Wirkstoff-Zusammensetzung in seiner Gesamtheit beim Egel einmalig.

 

Einige Wirkstoffe des Blutegelspeichels (Saliva)

Hirudin (der Name ist abgeleitet von Hirudo medicinalis = medizinischer Blutegel) gehört zu den Wirkstoffen des Blutegels, die als eigenständiges Arzneimittel in der Medizin eingesetzt werden.

Hirudin hemmt die Blutgerinnung und wird u. a. zur Behandlung des Herzinfarkts eingesetzt. 

Calin hemmt ebenfalls die Blutgerinnung und bewirkt im Anschluss an das "schnelle" Hirudin die ca. 12 Std. dauernde Reinigung der Wunde durch Nachbluten. Es kommt zu dem bekannten, sanften Aderlass.

Bei dem 60-minütigen Saugakt ist es natürlich notwendig, die Wunde offen und das Blut fließfähig zu halten. 

 

Beim Saugvorgang tritt auch der "Ausbreitungsfaktor", die Hyaluronidase, in Aktion: der Weg für die heilenden Substanzen wird durch Gewebe-Auflockerung vorbereitet. Dieser Wirkstoff findet in der Medizin als resorptionsfördernder Zusatz zu Infusions- und Injektionspräparaten (z. B. "Turbo-Anästhesie") Verwendung. 

 

Egeline und Badelline wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.

Die einzigartige natürliche Wirkstoffkomposition der Saliva wird durch weitere Substanzen (z. B. Faktor X a-Hemmer, LDTI) abgerundet. 

 

Mögliche Anwendungsgebiete für Blutegel:

Auf Grund ihrer Wirkstoffe im Speichel, stehen Blutegel immer häufiger im Fokus von Studien.

Insbesondere bei entzündlichen Vorgängen in Gelenken, die meist mit Schmerzen einhergehen, können medizinische Blutegel helfen

 

Studienbelege gibt es zu:

  • Degenerative Gelenkerkrankungen wie Arthrose (z. B. Knie oder Daumen) 
  • Schmerzhaftes Lenden -Wirbel-Syndrom (Rückenschmerzen)
  • Entzündliche Erkrankungen der Gelenke und Wirbelsäule
  • Mittelohrentzündung

Erfahrungsberichte liegen vor zu:

  • Schwellungen bzw. Entzündung gelenknaher Weichteile ( z.B. Schleimbeutel, Sehnen, -scheiden, Bänder und Gelenkkapseln)
  • Varikosis (Krampfadern)
  • Blutergüsse

Bezugsquelle der Egel

Ich beziehe meine Egel von der Egelzucht in Biebertal, die laut §13 Abs.1 des Arzneimittelgesetzes die Erlaubnis zur Herstellung von Wirkstoffen tierischer Herkunft für Humanarzeneimitteln hat.

 

Weitere Informationen finden sie unter:

http://www.blutegel.de/

 

Bitte beachten SieIm Zusammenhang mit der Darstellung medizinischer Behandlungsmethoden stellt die deutsche Rechtsprechung strenge Anforderungen an Richtigkeit, Eindeutigkeit und Klarheit der Aussagen. Dem Bundesgerichtshof zufolge kann ein hinreichender wissenschaftlicher Wirksamkeitsbeleg von medizinischen Behandlungsmethoden in der Regel nur erfolgen durch eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie mit adäquater statistischer Auswertung, die durch Veröffentlichung in den Diskussionsprozess der Fachwelt einbezogen worden ist (BGH 2013, Az. I ZR 62/11). Eine solche Studie liegt bezüglich der von mir durchgeführten Therapien meines Wissens bisher nicht vor bzw. ein Erfolg der Therapien kann ausdrücklich nicht garantiert werden!