Neuraltherapie

Geschichte

Als vor über 100 Jahren die Brüder Hunke Beobachtungen über die Reaktionen des Organismus über die Wirkung regionaler Anwendungen von Lokalanästhetika gemacht haben, entstand die Idee eines völlig neuen therapeutischen Konzeptes. Wie so häufig in der angewandten Medizin, entwickelte sich aus Therapieversuchen durch aufmerksame, detaillierte Beobachtungen ein Therapiekonzept mit einem seinerzeit sicherlich unvorstellbar breiten Anwendungsbereich.

Über lange Zeit galt Procain als das klassische Neuraltherapeutikum. Viele Heilpraktiker haben jedoch für sich entdeckt, dass biologische Medikamente den selben Effekt haben können.

 

Behandlung

Zur Diagnoseerstellung ist eine sehr gründliche Befragung und Untersuchung notwendig, die auch frühere Verletzungen, Unfälle, Operationen etc. als mögliche Ursachen für Beschwerden erfasst, um diese als mögliche Ursachen für die Beschwerden zu erkennen.

Bei der nachfolgenden Behandlung werden verschiedene Stichtechniken eingesetzt, mit denen örtliche Betäubungsmittel oder andere homöopathische Arzneimittel in bestimmte Körperzonen gespritzt werden.

Die Bandbreite reicht von oberflächlichen Stichen knapp unter die Haut (Quaddeln) bis zu tiefen Injektionen.

Dabei werden nur sehr kleine Mengen der Medikamente in geringer Konzentrationen verwendet.

In akuten Fällen sind tägliche Behandlungen möglich, bei chronischen Leiden einmal wöchentlich, beziehungsweise bei Wiederauftreten der Beschwerden.

Meistens wird eine Serie von mindestens fünf Behandlungen empfohlen.

 

Die Stichtechniken und Behandlungsmethoden der Neuraitherapie sind:

 

Quaddeln

Dabei wird ein Lokalanästhetikum und/oder ein homöopathisches Medikament mit einer dünnen Kanüle knapp unter die Oberfläche der Haut injiziert. Die Einstichstelle liegt oft an Akupunkturpunkten. In der Folge bilden sich kleine Bläschen - Quaddeln - die an Insektenstiche oder Flohbisse erinnern. Es werden meist mehrere Quaddeln in ein bestimmtes Hautareal gespritzt - etwa entlang der Wirbelsäule, des Rippenbogens oder rund um den Kopf.

Hiebei verfährt man nach der DAWOS ( da wo es weh tut) Methode.

 

Die Segmenttherapie

Hier setzt die Neuraitherapie direkt am Nervensystem unseres Körpers an. Ähnlich wie bei einer Akupunktur wird mit Hilfe von im  "Segment "gesetzten Injektionen und Quaddelungen ein Heilungsreiz gesetzt, der in der Lage ist, viele Beschwerden, auch organischer Art, im entsprechenden Segment zu behandeln.

 

Die Störfeldtherapie

Die Störfeldtherapie beruht auf der Vorstellung, dass krankhafte Prozesse, Verletzungen und Narben in einem Organ Einfluss auf andere Organe haben können. Ursächliche Stellen werden mit dem Begriff Störfeld bezeichnet.

Ähnlich wie bei der Segmenttherapie geht man davon aus, dass es Nervenverbindungen zwischen der Haut und Organen gibt. Jeder Körperabschnitt wird einem bestimmten Hautareal zugeordnet, den sogenannten Head Zonen. Ist die Haut an einer bestimmten Stelle empfindlich, kann auf eine Erkrankung des damit verbundenen Organs geschlossen werden.

Durch lokale Injektionen wird das vegetative Nervensystem beeinflusst.

 

Infiltration

Bei dieser Technik werden Injektionen mit homöopathischen Medikamenten tiefer in die Muskulatur oder an Sehnen durchgeführt. Meist an verhärtete oder knotige Stellen.

 

Indikationen / Anwendungsgebiete

Die Anwendungsgebiete der Neuraitherapie sind sehr vielfältig.

Es können Beschwerden vom Kopf- bis Fußbereich, sowie Haut- und Organbeschwerden behandelt werden. Im konventionellen medizinischen Bereich wird die Behandlungsmethode jedoch hauptsächlich bei Schmerzen des Bewegungsapparates, Weichteilrheumatismus, Nervenschmerzen und Kopfschmerzen eingesetzt.

 

Bitte beachten SieIm Zusammenhang mit der Darstellung medizinischer Behandlungsmethoden stellt die deutsche Rechtsprechung strenge Anforderungen an Richtigkeit, Eindeutigkeit und Klarheit der Aussagen. Dem Bundesgerichtshof zufolge kann ein hinreichender wissenschaftlicher Wirksamkeitsbeleg von medizinischen Behandlungsmethoden in der Regel nur erfolgen durch eine randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie mit adäquater statistischer Auswertung, die durch Veröffentlichung in den Diskussionsprozess der Fachwelt einbezogen worden ist (BGH 2013, Az. I ZR 62/11). Eine solche Studie liegt bezüglich der von mir durchgeführten Therapien meines Wissens bisher nicht vor bzw. ein Erfolg der Therapien kann ausdrücklich nicht garantiert werden!